Johannes Stein übernahm 1708 die Gerstunger Mühle von seinem Vater

Sein Name steht für die erste Generation der Stein-Müller in Gerstungen: Johannes Stein (1672-1725), mein 7xUr-Großvater. Er hatte ab 1702 in der Herrnmühle in Gerstungen gelebt und gearbeitet, bevor er den Betrieb 1708 von seinem Vater übernahm. Das geht aus einem Dokument hervor, das ich im Hauptstaatsarchiv in Weimar1Alle Abbildungen mit freundlicher Genehmigung des Landesarchivs Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar (LATh – HStA Weimar). entdeckte.

Johannes Stein hatte im November 1702 die Katharina Busch (1683-1758) in Gerstungen geheiratet, bis 1708 kamen drei Kinder zur Welt und drei weitere sollten in den Jahren darauf folgen. So geht es aus dem Gerstunger Kirchenbuch hervor, in dem er schon bei seiner Heirat als „Müller alhier“ bezeichnet wird. Auch im Gerstunger Erbzinsbuch für den Zeitraum von 1703 bis 1709 wird Johannes erwähnt, da er für zwei Grundstücke – eines in Herda, eines in Berka – abgabenpflichtig war.

Stephan Stein übergibt „seine Güther und Vermögen seinen Kindern“2Kauffbriefe Uber die verkauffte Herrschafftl: Mühle zu Gerstungen 1701 1708, LATh – HStA Weimar, Eisenacher Archiv, Herrschaftl. Güter, Nr. 632, Bl.2

Offenbar arbeitete und lebte Johannes Stein also in der Mühle, die sein Vater Stephan (1642-1709), der Müller in Herda, Ende 1701 dem Herzog Johann Wilhelm abgekauft hatte. Im Jahr 1708 setzte dann Johann Daniel Götzel, Amtmann zu Gerstungen und Hausbreitenbach, ein Dokument auf, in dem er den Verkauf der Mühle vom Vater an den Sohn beurkundete.

Stephan Stein wolle „bey nun herannahenden alter […] seine Güther und vermögen seinen Kindern übergeben“. Deshalb werde er jene Mühle, die er selbst 1701 „erblich erkaufft“ hat, an „seinen Sohne Johannes Steinen käufflich übergeben“. Verkauft werde die an der Werra gelegene „Mahl= Schlag= Loh: und Walkmühle mit dabey befindlichen Wohn= Mühl= und Waßer Gebäuden, Stallung und der alten eingegangenen Bachmühlen, zugleichen alle darin befindliche Mühlgeräthe und Inventarien Stücke […]“3Kauffbriefe Uber die verkauffte Herrschafftl: Mühle zu Gerstungen 1701 1708, LATh – HStA Weimar, Eisenacher Archiv, Herrschaftl. Güter, Nr. 632, Bl.2.

Der Verkauf der Mühle wurde am 18. April 1708 beurkundet4Kauffbriefe Uber die verkauffte Herrschafftl: Mühle zu Gerstungen 1701 1708, LATh – HStA Weimar, Eisenacher Archiv, Herrschaftl. Güter, Nr. 632, Bl.7

Ausgefertigt wurde die Urkunde am 18. April 1708, etwa zwei Monate vor dem 65. Geburtstag von Stephan Stein – und knapp acht Monate vor seinem Tod im Januar 1709.. Damit war besiegelt, dass Johannes Stein den väterlichen Betrieb übernimmt. Die Mühle blieb danach noch knapp 180 Jahre im Familienbesitz.


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    Alle Abbildungen mit freundlicher Genehmigung des Landesarchivs Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar (LATh – HStA Weimar).
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    Kauffbriefe Uber die verkauffte Herrschafftl: Mühle zu Gerstungen 1701 1708, LATh – HStA Weimar, Eisenacher Archiv, Herrschaftl. Güter, Nr. 632, Bl.2
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    Kauffbriefe Uber die verkauffte Herrschafftl: Mühle zu Gerstungen 1701 1708, LATh – HStA Weimar, Eisenacher Archiv, Herrschaftl. Güter, Nr. 632, Bl.2
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    Kauffbriefe Uber die verkauffte Herrschafftl: Mühle zu Gerstungen 1701 1708, LATh – HStA Weimar, Eisenacher Archiv, Herrschaftl. Güter, Nr. 632, Bl.7

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