Theorien über die Herkunft meiner Stein-Vorfahren

Es verbietet sich, ungesicherte Informationen oder gar Spekulationen über mögliche verwandtschaftliche Beziehungen in die eigene genealogische Datenbank einzutragen. Dahin gehören nur durch Quellen belegte Verbindungen. Deshalb wird sich die folgende Vermutung selbstverständlich nicht in meinem Stammbaum wiederfinden, sondern lediglich hier im Blog.

Die These entstand aus einem Fund, den ich in einem Erbzinsregister1Erb- und Zins Register des Ambts Gerstungen. 1617. machte, das im Werratalmuseum in Gerstungen aufbewahrt wird. Die Vermutung dreht sich um drei Personen, die im 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts lebten: Curdt Stein (1572-1637), meinen 10xUrgroßvater in Oberellen, dessen Herkunft ich seit vielen Jahren suche, außerdem Peter Stein in Fernbreitenbach und Hans Stein, ebenfalls in Fernbreitenbach.

Hans Stein ist jene Entdeckung, die ich in dem Gerstunger Erbzinsregister machte, das wohl bis 1617 entstanden ist. Auf Seite 402 heißt es dort über einen Abgabenpflichtigen:

Dorffbreitenbach
Hans Stein
ist von der Newen Mühlenn
1 Faßnachtshuhn
1 Michalshahn

Hans Stein ist abgabenpflichtig „von der Newen Mühlenn“2Erb- und Zins Register des Ambts Gerstungen. 1617. S.402

Das bedeutet: Exakt zu jener Zeit – Anfang des 17. Jahrhunderts – als Curdt Stein als Müller in Oberellen lebte, gab es auch einen Müller Stein im nur etwa 5 Kilometer entfernten Fernbreitenbach. Ich glaube nicht, dass das ein Zufall ist.

Der Name Stein scheint zu jener Zeit in der Region nicht sehr weit verbreitet zu sein. In umliegenden Orten der Ämter Gerstungen und Hausbreitenbach taucht er im fraglichen Zeitraum nicht auf. Sehr wohl aber noch einmal in Fernbreitenbach – mit Peter Stein, auf den mehrfach als ehemaliger Hausbesitzer in den Zinsbüchern verwiesen wird.

Eine naheliegende Erklärung: Womöglich waren die beiden Müller Curdt und Hans Stein Brüder und Peter Stein ihr Vater. Leider liegen aus jener Zeit keine Kirchenbücher des Ortes vor, die das belegen könnten.

So könnte die Verbindung von Peter und Hans Stein zu meinem Vorfahren Curdt Stein aussehen

Klar ist aber, dass Fernbreitenbach noch einmal die Heimat eines Stein war: 1674 ließ sich hier mein 8xUrgroßvater Stephan Stein (1642-1709) nieder, wie eine Liste der zugezogenen Einwohner3Acten betr. den Bevölkerungszuwachs in den Aemtern bez. des Fürstentums Eisenach von 1671 – 1675. LATh – HStA Weimar, Eisenacher Archiv, Ämter & Städte, Nr. 32 belegt. Auch er war Müller, kaufte später die Herrnmühle in Gerstungen.

Eigentlich kann das kein Zufall sein: Immer wieder Stein-Müller, und immer wieder Fernbreitenbach. Vielleicht findet sich ja irgendwann ein Beweis, dass Curdt, Hans und Peter miteinander verwandt waren.


Ein Kommentar

  1. Die Neumühle stand in Herda, am östlichen Dorfrand. Sie wurde auch von Fernbreitenbacher Einwohner gepachtet, so 1584 von Andres Hotzel und 1619 von Hans Stein. Hier kommt Stein deutlich in Schreibschrift, den Namen Stem, den ich auch als Stein interpretiert habe, gibt es in Fernbreitenbach schon Mitte des 16.Jhds. (Hans Stem). Die Abgabenlast (übrigens in „Silbern Schock“)
    wurde unter dem Wohnort eingetragen. Für Oberellen finde ich den Namen Stein im Jahr 1591, als Jochim Stein (bin mir aber nicht ganz sicher, da ein Unglück). Ansonsten ist Curtt Stein Senior in der Tat der erste Stein in Oberellen. Die postulierte Verwandtschaft der drei Stein ist sehr fragwürdig.
    Beste Grüße Rolf Braun

Schreibe einen Kommentar zu Rolf Braun Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert